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Tiere im Auto
strom.x, 15:18h
![]() Tiere im Auto - oft eingesperrt in stickiger Luft auf wenigen Quadratmetern - im Winter kalt, dann heiss - im Sommer warm, dann angeblasen von bakteriengeschwängerter Gebläseluft - das ist kein Leben für Tiere - Befreit die Kuscheltiere aus ihren blechernen Gefängnissen. ... link (0 Kommentare) ... comment 100 Jahre Teddybär
strom.x, 14:44h
![]() Mit einem Präsidenten fing alles an. Wer um die Jahrhundertwende etwas gelten wollte, der fröhnte seinen Hobbys. Golfspielen, Fischen, Segeln oder der Jagd. In allen Herrenhäusern gab es ein sog. Rauchzimmer, daß von den weiblichen Haushaltsmitgliedern, wegen der düsteren Ausstattung, nur ungern betreten wurden. Hier waren die Männer unter sich. Nach dem Dinner zog man sich dort zu einem Glas Sherry oder Cognac zurück und erzählte von früheren Zeiten. Sicherlich wurden die Erlebnisse im Laufe des Abends immer spannender, die geangelten Fische immer größer und das erlegte Wild immer gefährlicher. Nicht immer war der Fisch oder das Wildbrett, daß da präpariert an den Wänden hing, vom Hauseigentümer selbst erlegt worden. Um diesen reichen Herren behilflich zu sein, hielt man sich neben Köchin, Dienstmädchen, Diener, Sattelknechte, Kutscher auch einen Jagdaufseher. Besaß man keine eigene Ländereien, besuchte man gelegentlich befreundete Großgrundbesitzer und hielt dort eine Jagd ab. Auch in Nordamerika gab es viele Herren die von der Jagd fasziniert waren. Der damalige Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika Theodore Roosevelt, war auch von diesem Jagdfieber angesteckt worden. Allerding war ein Hirsch oder eine Hase nicht nach seinem Geschmack, da mußte es schon etwas Größeres sein, Löwe, Tiger, Panther oder auch Bären. So geschah es, daß sich eine Jagdgesellschaft in den Süden der Staaten aufmachte, um dort nach Graubären zu jagen. Das der eigentliche Grund für diesen Ausflug die Schlichtung eines Grenzkonfliktes zwischen Mississippi und Louisiana war, war nicht so sehr von Bedeutung, denn der Streit wurde vom Präsidenten durch einen Federstrich am runden Tisch geschlichtet. Die Jagdgesellschaft muß aus vielen Personen bestanden haben: Scouts, die die Tiere den Jägern zutreiben sollten, Gouverneure, Minister, Großgrundbesitzer und nicht zuletzt auch Vertreter der Presse. Irgendwie muß sich die Anwesenheit des Präsidenten bei den Graubären herumgesprochen haben, denn auch nach tagelanger Pirsch kam Roosevelt nicht zum Schuß. Als die Jagdgesellschaft schon ihre Koffer packen wollte, fanden Treiber einen Jungbären der seine Mutter verloren hatte. Dieses kleine, mitleiderregende Bündel wurde an einen Baum gebunden und der Präsident sollte dem Bärchen den Gnadenstoß geben. Doch der Präsident weigerte sich, den er fand, daß dies sich nicht mit dem Ehrenkodex eines Jägers vereinbaren ließe. Der Korrespondent Clifford Barryman, der schon mehrmals die Jagdleidenschaft des Präsidenten "Ted", auf´s Korn genommen hatte, zeichnete diese Begebenheit und sandte einen Bericht in die Hauptstadt. So erschien am 16. November 1902 in der Washington Post die Geschichte über die nicht stattgefundene Bärenjagd. Im Jahre 1906 heiratete die Tochter des Präsidenten. Auf der Hochzeitstafel saß vor jedem Gedeck ein Plüschbär. Als ein Gast den Präsidenten nach dem Namen dieser Bären fragte, wurde dieser sehr verlegen. Ein anderer Gast half dem Präsidenten aus der Patsche und erklärte, in Anspielung auf die zu erwartenden Enkel des Präsidenten, dies seien die neuen Teddys. Eine andere Version lautet, daß der Hersteller dieser Bären Moris Michtom seinen ersten Plüschbären im Schaufenster seines Ladens ausgestellt haben soll. An diesem Bären soll ein Pappschild "Teddy's Bear", in Anlehnung an die Zeichnungen Clifford Berryman´s befestigt gewesen sein. Bleibt nachzutragen, daß die Präsidententochter nie begeistert von diesen Teddybären gewesen ist. Clifford Barryman glich seitdem die Form des ursprünglichen Bären mehr und mehr den Teddybären an und hatte mit dieser Figur jede Geschichte bereichert. Eine königliche Geschichte Die Engländer erzählen sich eine andere Geschichte: Der englische König Edward VII. (auch mit dem Spitznamen Ted) bekam zu Anfang dieses Jahrhunderts einen australischen Koalabären geschenkt. Zunächst glaubte der König den Koala im Buckingham Palace aufziehen zu können, doch die Mitbewohner weigerten sich standhaft, was uns zeigt, daß ein König nicht immer Herr im eigenen Hause ist. In dieser Zeit war es "verry in" zoologische Sammlungen aufzubauen, also kam das Bärchen in den Londoner Zoo. Der Koala hatte viel in der Geschichte des englischen Königshauses bewegt, denn Eduard besuchte jetzt den Kola häufiger, als seine Geliebte Lillie Longfry. Darüber begannen schon bald Witzeleien in der Presse. Ted soll wieder einmal seinen Bären besucht haben, daraus entstand schon bald Ted´s Bear und etwas später Teddybear. Lilly Longfry sagte später in einem Interview "ihr wäre ihr Teddybär lieber", und meinte damit den König. Monatelang wurde dieser Witz in den verschiedensten Versionen wiederholt, was dann letztlich zu einer Anfrage im Unterhaus führte, wie lange man den König mit diesen Wortspielen noch verunglimpfen wolle. Die Engländer müssen allerdings bei ihren so beliebten Zoobesuchen die Schilder nicht so genau gelesen haben, denn der Koala ist eigentlich kein Bär, sondern ein Beuteltier. Die Koalas sehen nun mal den Plüschbaren, die es damals schon in den Läden zu kaufen gab, recht ähnlich, also sei den Engländer dieser zoologische Irrtum verziehen. Es dauerte noch einige Zeit, bis der Name Teddybär dann auch in England verwendet wurde. Die ersten Anzeigen, in denen dort das Wort Teddybär vorkam, stammen aus dem Jahre 1909. Bärenjahre in Giengen an der Brenz In dem kleinen württembergischen Städtchen Giengen an der Brenz lebte zu Ende des vorigen Jahrhunderts die an Kinderlähmung erkrankte Margarethe Steiff. Da es zu dieser Zeit keine sozialen Absicherungen gab, waren Behinderte gezwungen, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Nach erfolgreicher Beendigung einer Schneiderlehre, begann Margarethe Steiff, neben der Herstellung von Kleidung, mit der Fertigung von Nadelkissen aus Filz. Schon bald gab sie diesen Nadelkissen die Form von Tieren, die auch als Spielzeug verwendet wurden. Die Kollektion wuchs und Margarethe Steiff mußte schon bald Mitarbeiterinnen beschäftigen. Ende des letzten Jahrhunderts stellte sie den ersten Filzelefanten als reines Spielzeug her, die mit dem bekannten Markenzeichen "Knopf im Ohr" vertrieben wurden. Etwa zur gleichen Zeit besuchte ihr Neffe Richard Steiff die Kunstgewerbeschule in Stuttgart. Er verbrachte viele Stunden im Stuttgarter Zoo, skizzierte verschiedene Tiere, die als Vorlage für die Produktionen seiner Tante dienen sollten. Besonders hatte es ihm der Bärenzwinger angetan. Er bemühte sich, die Anatomie der Bären richtig zu erfassen und, als Vorbild für die Produktion als hochwertiges Spielzeug umzusetzen. Mühsam überzeugte er seine Tante, einen Bären aus Mohairstoff, der damals als Möbelbezugsstoff sehr in Mode war, herzustellen. Er zeigte alle ausgeprägten Merkmale eines kräftigen sibirischen Braunbären, großer Buckel, mächtige Tatzen, großer Kopf und lange Schnauze. Neben diesen stehenden Bären wurde etwas später, so um 1902/03, ein Bär hergestellt, der damals schon alle Merkmale der noch heute hergestellten Teddybären hatte. Dieser Plüschbär wurde auf der Leipziger Messe 1904 ein Verkaufsschlager für die Fa. Steiff. 1905 wurden bereits über 100.000 Stück in unterschiedlichen Farben und Größen hergestellt und ein Großteil dieser Produktion ging in die Vereinigten Staaten. Diese Bären wurden als bewegliche, gegliederte Spielzeugbären angeboten, denn Teddy hatte ja noch keinen Namen. Bedingt durch die Roosevelt-Geschichte und die Zeichnungen von Clifford Barryman sprach man erst 1907 im Katalog der Fa. Steiff von Teddybären. Es folgten für die Margarethe Steiff GmbH wahre Bärenjahre. 1909 erreichte die Jahresproduktion die Millionengrenze. Teddybären waren bei Steiff fortan die Krönung der Plüschtierproduktion. Quelle: Teddymuseum Klingenberg ... link (0 Kommentare) ... comment ... older stories
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